72. Ausgabe des Schweinfurter OberLandKuriers
Wer die Wahl hat, hat die Qual!
Und das konnten alle Besucher und Einwohner des Schweinfurter OberLandes am ersten Maiwochenende am eigenen Leibe erfahren. Was da alles geboten war: Festveranstaltungen von Schonungen bis Poppenlauer, Wanderungen, Besichtigungen, Ausstellungen und Führungen überall.
Es hat sich gelohnt, sie zu besuchen. Mit viel Herzblut hatten sich alle darauf vorbereitet, um den Besuchern so manches zu bieten. Das Schweinfurter OberLand hat sich von seiner besten Seite gezeigt und der Wettergott hat auch meistens mitgespielt. Friedlich war ́s und ein schönes Miteinander, was ja heutzutage nicht selbstverständlich ist.
Und am 9. Juni gibt’s ja noch eine Wahl: die Europawahl. Manche halten ja das Ganze für überflüssig und viele meinen, wir sollten aus der EU austreten. Da sollte man sich mal die Entstehungsgeschichte ansehen. Die EU ist kurz nach dem 2. Weltkrieg mit der Montanunion entstanden. Weitsichtige Politiker hatten nach 2 Weltkriegen die Vision, dass durch wirtschaftliche Zusammenarbeit die alten Feindbilder vor allem zwischen Frankreich und Deutschland überwunden werden sollten und im Verlaufe der weiteren Entwicklung über die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) hin zur EU, Frieden und Freiheit in Europa gesichert werden sollte. Die Währungsunion stellte einen weiteren Weg zur Stärkung dieser Union und einen Garanten für die gemeinsame Entwicklung dar.
Bei allen Unzulänglichkeiten ist es das Verdienst unserer Eltern und Großeltern, diesen Schritt getan zu haben für unsere bessere Zukunft ohne Krieg innerhalb dieser Union. Wie wichtig das ist, erleben Russland und die Ukraine jetzt schmerzvoll und hautnah. Niemand muss seine Nationalität aufgeben, aber man muss einander schätzen und miteinander wirtschaften und vielleicht in Zukunft auch gemeinsam verteidigen. Also gehen Sie um Gottes willen zur Wahl und zeigen Sie damit, dass Sie das Erbe unserer Eltern und Großeltern wertschätzen und gegen die verteidigen, die schon einmal dafür gesorgt haben, dass halb Europa zerstört wurde.
RESI RUDOLPH
„In Europa ist es so gekommen, dass manche sich eine Weltanschauung zurechtlegen, ohne die Welt angeschaut zu haben. Wir müssen die Welt intensiver anschauen und dazu gehört auch, dass wir begreifen, dass Europa mit seiner Aufgabe nicht am Ende angelangt ist, so lange jeden Tag 25.000 Kinder den Hungertod sterben. Dafür sind wir auch verantwortlich“.
Ehemaliger Präsident der EU Jean-Claude Juncker
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