Schweinfurter OberLandKurier
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Schonungen

Orte mit der Endung "ungen" deuten auf thüringischen Ursprung hin. Die Thüringer beherrschten das nördliche Mainfranken, bis sie ab dem 6. Jahrhundert von den Franken zurückgedrängt bzw. überlagert wurden. Schonungen wurde wohl im 5. Jahrhundert n. Chr. gegründet.

Der Name besagt entweder, dass es eine schöne, stattliche Siedlung war (sconi = ansehnlich, schön) oder die Niederlassung einer Sippe des Schön (Scono = Personenname). Erste bekannte Erwähnung ist in einer Urkunde vom Jahre 1194 zu finden, mit der Kaiser Heinrich VI. Schenkungen bestätigt. Begütert waren in Schonungen außer den Grafen von Henneberg die Herren von Lobdeburg, von Thundorf und von Wenkheim, die Klöster Theres, Ebrach und Heidenfeld sowie das Stift Haug in Würzburg u. a. Im Markgräflerkrieg 1553 brannte Schonungen fast völlig nieder und 300 Jahre später wieder durch Funkenflug der ein Jahr zuvor eröffneten Eisenbahnlinie Bamberg - Schweinfurt.

1332 wird Schonungen Pfarrei durch Stiftung des Ehepaares von Wenkheim. Die durch den Dorfbrand 1853 zerstörte alte St.-Georgs-Kirche im Neumannstil wurde nach Wiederaufbau 1858 eingeweiht. Ihr spitzer Echterturm prägt den alten Ortskern. 1959 - 1961 wurde die neue St.-Georgs-Kirche an der Hauptstraße erbaut. Außer diesen beiden katholischen Kirchen steht seit 1954 am Schrotberg die evangelische Christuskirche. Die evangelische Pfarrgemeinde Schonungen wurde zunächst von Schweinfurt St. Johannis betreut, bis sie nach dem Zweiten Weltkrieg einen eigenen Seelsorger erhielt.1953 wurde das Vikariat zu einer Pfarrstelle erhoben.

Im 18. Jahrhundert siedelten sich, begünstigt durch die Herren von Thundorf, einzelne Judenfamilien an. 1725 bestand die Judengemeinde aus 8 Familien. Das von ihnen errichtete Bethaus fiel dem Dorfbrand 1853 zum Opfer, war aber 1856 wieder aufgebaut. Die Judengemeinde hatte einen eigenen Lehrer. Die ehemalige Synagoge in der Bachstraße dient heute anderen Zwecken, Juden wohnen hier nicht mehr.

Schonungen liegt ca. 5 km östlich von Schweinfurt am Main, 219 m ü. NN. Sein alter Ortskern breitet sich in der Talweitung der Steinach bei ihrer Mündung in den Main aus, während die Neubaugebiete die Hänge hinaufwachsen. Der Ort wird von der Bundesstraße 26 (Schweinfurt - Bamberg) durchzogen, von der im Ortskern die Staatstraße St 2266 nach Hofheim und Coburg abzweigt.

Der Bahnhof ist seit Oktober 1983 stillgelegt, in Schonungen hält kein Zug mehr. Der Ort ist an das Verkehrsnetz der Stadtbusse Schweinfurt angeschlossen, die Verkehrsgemeinschaft Bahn/ Post führt 2 Buslinien durch Schonungen, und eine private Buslinie ermöglicht täglich eine günstige Direktverbindung nach Würzburg. Schonungen hat schon wegen seiner Verkehrslage eine natürliche Zentralfunktion. Alle östlichen Orte des Landkreises erreichen die Kreisstadt Schweinfurt über Schonungen. Darüber hinaus besitzt der Ort alle wesentlichen Einrichtungen, die für ein Kleinzentrum verlangt werden, z.B. Ärzte, Zahnärzte, Apotheke, Schulen, Postamt, Geldinstitute, Spiel- und Sportstätten, Autoreparaturwerkstatt mit Tankstelle, Friseure, Einzelhandelsgeschäfte und Handwerksbetriebe.

Die Gemarkung ist sehr abwechslungsreich. Die Hochfläche im Norden wird durch zwei Bachtäler in drei Teile zerschnitten, auf deren Höhen wenig ertragreicher Ackerbau betrieben wird. An den Südhängen gegen den Main finden sich im Gegensatz zu früher nur noch wenige Weinberge. Im Südwesten und Westen greift die Gemarkung über den Main hinüber  und schließt dort in der Schonunger Bucht mehrere Baggerseen und den Reichelshof mit ein. Zu Schonungen gehört auch der dem Benediktinerkloster Münsterschwarzach eigene Kaltenhof auf der Hochfläche, der außer Feldbau besonders Schweinezucht betreibt.

Quelle: www.schonungen.de (23.04.2008)