oder doch nur Bürgerfrust!?
Klosterlangheim, ein kleines Dorf bei Lichtenfels, beherbergt im ehemaligen Konventbau des Klosters die Schule der Flur- und Dorferneuerung.
An einem Wochenende im November trafen sich dort die Bürgermeister, Verantwortliche aus der Gemeinde, Gemeinderäte und Einwohner der vier „Seesterngemeinden“ um über die Entwicklungsmöglichkeiten ihrer Dörfer mit Blick auf den Ellertshäuser See nachzudenken und Konzepte für die Zukunft zu entwickeln.
Klosterlangheim, ein kleines Dorf bei Lichtenfels, beherbergt im ehemaligen Konventbau des Klosters die Schule der Flur- und Dorferneuerung.
An einem Wochenende im November trafen sich dort die Bürgermeister, Verantwortliche aus der Gemeinde, Gemeinderäte und Einwohner der vier „Seesterngemeinden“ um über die Entwicklungsmöglichkeiten ihrer Dörfer mit Blick auf den Ellertshäuser See nachzudenken und Konzepte für die Zukunft zu entwickeln.
Der Seestern als sogenanntes Leucht turmprojekt des Schweinfurter Oberlandes (SOL) – das ist der See mit den Gemeinden Altenmünster, Ebertshausen, Fuchsstadt und Reichmannshausen.
Die Idee dabei ist, dass der See als Alleinstellungsmerkmal des SOL das größte Entwicklungspotential hat und die umliegenden Gemeinden darin einbezogen werden sollen. Und dieser Seestern soll ausstrahlen in das ganze SOL und so weiterwirken auf die anderen Orte.
Man könnte dies als Chance begrei fen, aus den zunehmend sich zu Schlafstätten entwickelnden Dörfern,wieder Lebens- und Arbeitstätten zu machen, die für die Bürger und auch für Außenstehende attraktiver werden und so die Menschen in der Region halten oder sogar in die Region bringen.
Das größte Problem dabei, meiner Meinung nach ist, dass die Bürger der beteiligten Gemeinden (bis auf ein paar wenige im SOL engagierte Bürger) davon nichts wissen oder vielleicht auch nichts wissen sollen.
Je länger ich diesen Prozess verfolge, desto mehr habe ich den Eindruck, dass Bürgerbeteiligung zwar erwünscht ist (oder vielleicht auch nur von der Regierung im Rahmen dieses Konzeptes gefordert), aber gleichzeitig auch gefürchtet wird, da engagierte Bürger ja plötzlich Forderungen stellen könnten, die die Gemeinden nicht erfüllen können bzw. nicht erfüllen wollen. Und vor allem sind engagierte Bürger ein Unsicherheitsfaktor, der schwer einzuschätzen und nicht mit Gemeindeordnungen in Zaum zu halten ist.
Und genau das war das Problem (wie gesagt immer meiner Meinung nach) bei der Veranstaltung in Klosterlangheim. Ich weiß bis heute nicht, was die Bürgermeister und Hauptamtlichen mit dieser Veranstaltung erreichen wollten. Im Laufe der Veranstaltung kristallisierte sich ziemlich klar heraus, dass viele umfassende Schritte in diesen vier Gemeinden nötig wären (von der Notwendigkeit der Bewusstseinsbildung in den Orten bis hin zur nachhaltigen Verbesserung der Lebens-, Wohn-, Arbeits- und Umweltverhältnisse) um sie zukunftsfähig zu machen.
Doch als es darum ging, konkrete Schritte zu ergreifen, war nicht mehr klar ob das überhaupt gewollt ist. Schon allein die Forderung, dass von Seiten der Gemeinden eine umfassende Information der Bürger erfolgen müsste, stieß auf Widerspruch, und bedarf einer erneuten Diskussion im Beirat für das SOL.
Am Schluss war, vor allem bei den engagierten Bürgern, eigentlich nur Frustration zu spüren. Die einzigen, die sich bestätigt fühlten, waren die, die mit der Intention angereist waren, sich das ganze möglichst vom Leib zu halten. Sie konnten mit dem Gefühl nach Hause gehen, dass sie recht hatten und am besten ist alles so zu lassen wie es ist.
Wie formulierte es ein Teilnehmer: „Die Dörfer sind doch eh schon gestorben, was wollt ihr denn noch?“
Was ich nicht glauben möchte ist, dass die Gemeinden ihr Ziel erreicht haben – nämlich ihre Pflicht der Bürgerbeteiligung genüge getan zu haben – der Rest ist nicht wichtig.
Resi Rudolph
Die Idee dabei ist, dass der See als Alleinstellungsmerkmal des SOL das größte Entwicklungspotential hat und die umliegenden Gemeinden darin einbezogen werden sollen. Und dieser Seestern soll ausstrahlen in das ganze SOL und so weiterwirken auf die anderen Orte.
Man könnte dies als Chance begrei fen, aus den zunehmend sich zu Schlafstätten entwickelnden Dörfern,wieder Lebens- und Arbeitstätten zu machen, die für die Bürger und auch für Außenstehende attraktiver werden und so die Menschen in der Region halten oder sogar in die Region bringen.
Das größte Problem dabei, meiner Meinung nach ist, dass die Bürger der beteiligten Gemeinden (bis auf ein paar wenige im SOL engagierte Bürger) davon nichts wissen oder vielleicht auch nichts wissen sollen.
Je länger ich diesen Prozess verfolge, desto mehr habe ich den Eindruck, dass Bürgerbeteiligung zwar erwünscht ist (oder vielleicht auch nur von der Regierung im Rahmen dieses Konzeptes gefordert), aber gleichzeitig auch gefürchtet wird, da engagierte Bürger ja plötzlich Forderungen stellen könnten, die die Gemeinden nicht erfüllen können bzw. nicht erfüllen wollen. Und vor allem sind engagierte Bürger ein Unsicherheitsfaktor, der schwer einzuschätzen und nicht mit Gemeindeordnungen in Zaum zu halten ist.
Und genau das war das Problem (wie gesagt immer meiner Meinung nach) bei der Veranstaltung in Klosterlangheim. Ich weiß bis heute nicht, was die Bürgermeister und Hauptamtlichen mit dieser Veranstaltung erreichen wollten. Im Laufe der Veranstaltung kristallisierte sich ziemlich klar heraus, dass viele umfassende Schritte in diesen vier Gemeinden nötig wären (von der Notwendigkeit der Bewusstseinsbildung in den Orten bis hin zur nachhaltigen Verbesserung der Lebens-, Wohn-, Arbeits- und Umweltverhältnisse) um sie zukunftsfähig zu machen.
Doch als es darum ging, konkrete Schritte zu ergreifen, war nicht mehr klar ob das überhaupt gewollt ist. Schon allein die Forderung, dass von Seiten der Gemeinden eine umfassende Information der Bürger erfolgen müsste, stieß auf Widerspruch, und bedarf einer erneuten Diskussion im Beirat für das SOL.
Am Schluss war, vor allem bei den engagierten Bürgern, eigentlich nur Frustration zu spüren. Die einzigen, die sich bestätigt fühlten, waren die, die mit der Intention angereist waren, sich das ganze möglichst vom Leib zu halten. Sie konnten mit dem Gefühl nach Hause gehen, dass sie recht hatten und am besten ist alles so zu lassen wie es ist.
Wie formulierte es ein Teilnehmer: „Die Dörfer sind doch eh schon gestorben, was wollt ihr denn noch?“
Was ich nicht glauben möchte ist, dass die Gemeinden ihr Ziel erreicht haben – nämlich ihre Pflicht der Bürgerbeteiligung genüge getan zu haben – der Rest ist nicht wichtig.
Resi Rudolph